Leidenschaft und Beruf vereint: Ein ecuadorianischer Bergführer erzählt von seiner Faszination für die Berge.

Grüezi Petra Muster

«Es gibt nichts Besseres zu tun, als das, was dir Spass und Freude bereitet». Marcelo Puruncajas sagt dies nicht nur, er lebt es auch als Bergführer in den Schweizer Alpen und als Guide auf Trekkingtouren in Südamerika.

Auch Marina Grünwald-Tonn gelingt es, Leidenschaft und Beruf zu vereinen. Als Produktmanagerin erkundet sie für Berg+Tal neue Destinationen und entwickelt bestehende Trekkingtouren weiter.

Bei beiden steht Ecuador am Anfang ihrer Begeisterung. Warum, das erfahren Sie in dieser Ausgabe von «Fernsicht». Sollten Sie beim Lesen Fernweh bekommen, nähren Sie sie mit einer kulinarischen Reise. «Locro de papa» lässt sich ohne grossen Aufwand nachkochen. Die Kartoffelsuppe wird Ihnen ecuadorianische Düfte in Ihre Küche zaubern. Wir wünschen Ihnen viel G'freuts,



«Die Geburtsstunde meiner Trekking-Begeisterung»

Marina Grünwald-Tonn, Produktmanagerin für Trekkingreisen von Berg+Tal, erinnert sich an ihre allererste Tour in Ecuador

Noch immer kann ich mich daran erinnern – als ob es vorgestern gewesen wäre: Wie in Zeitlupe steige ich Schritt für Schritt dem Cotopaxi entgegen. Steigeisen geben mir den nötigen Halt. Die Luft wird dünner und dünner, mein Atem schwerer und mein Schritt immer langsamer. Über mir ein schier unendlicher Sternenhimmel. Sternschnuppen ziehen ihre Bahnen. Einfach magisch.

Wir sind kurz nach Mitternacht von der Hütte José Ribas auf 4800m gestartet. Zum Sonnenaufgang stehen wir auf dem Gipfel des Cotopaxi auf 5897m. Wow! Das Gefühl ist unbeschreiblich. Zum ersten Mal stehe ich auf so hoher Höhe. Dazu auf einem aktiven und majestätischen Vulkan. Die Sicht ist atemberaubend. Wir können uns fast nicht satt sehen an den Vulkangipfeln der Region und dem Goldgelb des Hochlandes.

Es war die Geburtsstunde meiner Trekkingbegeisterung.  Seither erkunde ich die Länder dieser Welt am allerliebsten zu Fuss.

Marina Grünwald-Tonn

Trekkingreisen in Kleingruppen bis 8 Personen

Marina Grünwald-Tonn hat ihre Leidenschaft für Trekkings zum Beruf gemacht. Als Produktmanagerin erkundet sie neue Destinationen und entwickelt bestehende Angebote weiter. Wer in naher Zukunft Trekkingtouren bei Berg+Tal bucht, darf sich auf Neuerungen freuen: «Wir werden vermehrt Trekkingreisen in Kleingruppen von 2-8 Personen anbieten. Zudem werden wir, wo immer möglich, mit vor Ort lebenden und Deutsch sprechenden Bergführern oder Reiseleitern zusammenarbeiten. Unser Ziel ist es, dadurch ein noch einzigartigeres und authentischeres Erlebnis zu garantieren».

Trekkingreisen

«Auf kleinstem Raum bietet das Land Bergriesen, Küste und den Amazonas»

Marcelo Puruncajas, Bergführer in den Alpen und Trekkingguide der Berg+Tal Reise nach Ecuador

Der gebürtige Ecuadorianer stammt aus einer Bergsteigerfamilie. Am Fusse des Chimborazo, in der Stadt Riobamba aufgewachsen, begleitete er schon als Kind seinen Vater in die Berge. Seither hat er sämtliche ecuadorianischen Andengipfel unzählige Male erklommen. Marcelo schloss eine Betriebswirtschaftslehre mit Fachrichtung Touristik und Hotellerie ab, bevor er als UIAGM geprüfter, internationaler Bergführer seine Leidenschaft zum Beruf machte. Er lebt mit seiner Familie in Deutschland und spricht fliessend Deutsch. Seit Sommer 2020 ist Marcelo als Bergführer für Berg+Tal in den Alpen unterwegs. 2022 wird er die Trekkingreisen Ecuador mit Besteigung von Cotopaxi und Chimborazo leiten.

Im Gespräch mit Marina Grünwald-Tonn erzählt Marcelo Puruncajas von seiner Faszination als Bergführer, über die Anforderungen bei der Besteigung des höchsten Berges Ecuadors und über kulinarische Highlights wie Patacones.

Marcelo, warum hast du den Beruf Bergführer gewählt?

Es gibt nichts Besseres zu tun, als das, was dir Spass und Freude bereitet. Meine Gäste auf einen Gipfel zu begleiten und zu sehen, wie glücklich sie sind, ist ein grosses Privileg meines Berufes. Ausserdem erfüllt es mich, den Kunden das Bergsteigen näher zu bringen und sie darin auszubilden. Gleichzeitig komme ich in den Genuss von spektakulären Sonnenaufgängen – und das während meiner Arbeitszeit.

Marcelo Puruncajas

Was gefällt dir am besten an deinem Beruf?

Für mich ist die Abwechslung das Geheimrezept. Immer wieder andere Gäste, unterschiedlichste Tourenziele, wechselndes Wetter. Auch wenn man 100-mal den gleichen Berg besteigt, es wird nie dasselbe Erlebnis sein. Als Bergführer kenne ich keine Routine, jeder Tag bietet ein neues Abenteuer.

Warum sollte jeder und jede mindestens einmal im Leben nach Ecuador reisen?

Die Vielfältigkeit macht Ecuador aus: Die Berge, die Menschen, die reiche Kultur, die Authentizität. Nicht zu vergessen die Gastronomie. Auf kleinstem Raum bietet das Land Bergriesen, Küste und den Amazonas – und dies nur wenige Fahrstunden voneinander entfernt. Was will man mehr. Auch die Galapagos Inseln muss man mindestens einmal gesehen haben.

Was ist für dich persönlich der absolute Höhepunkt unserer Trekkingreise?

(Marcelo strahlt) Ganz klar, mein Lieblingsberg - der Cotopaxi. Die Aussicht vom Gipfel ist grandios. Rundum siehst du weitere Vulkane und wenn du Glück hast, ereignet sich auf einem der umliegenden Vulkane ein kleiner Ausbruch – das ist spektakulär.

Welche technischen Anforderungen muss man für die Besteigung des höchsten Berges von Ecuador, den Chimborazo, mitbringen?

Vorab, für die Besteigung braucht es eine gute Kondition. Am Gipfeltag sind wir rund 12 Stunden unterwegs, 8 Stunden davon geht es aufwärts. Der Chimborazo erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Erfahrung im Steigeisen gehen ist Voraussetzung, weil wir mehrere Stunden auf Schnee und / oder Eis gehen.

Trekking Ecuador

Reisen heisst auch kulinarische Seiten entdecken. Welches Nationalgericht dürfen wir auf keinen Fall verpassen, wenn wir in Ecuador sind?

Uii, da gibt es so viele tolle und leckere Gerichte. Die Küche ist so vielfältig wie die verschiedenen Regionen. Da ist zum Beispiel das Ceviche: Ein Gericht aus rohem Fisch oder Meeresfrüchten, die mit Limettensäure haltbar gemacht und mit Zwiebeln, Chili und Koriander gewürzt werden. Oder Patacones, die frittierten Scheiben von grünen Kochbananen. Sie werden zu fast jedem Gericht mit einer scharfen Sauce, den Aji, serviert. Empenadas kennen wir in ganz Ecuador. Sie sind fast an jeder Strassenecke in unterschiedlichen Variationen zu kaufen.

Mein absoluter Favorit ist jedoch «locro de papa», eine ecuadorianische Kartoffelsuppe. Diese wird in allen Bergregionen Ecuadors angeboten. Ich kann sie nur zum Nachkochen empfehlen. «Buen provecho».

Ecuadorianische Küche für Zuhause – Rezept «Locro de papa»

Zutaten für 4 Personen:

10 mehlig kochende Kartoffeln (mittelgross) - 1 Zwiebel - 2 Knoblauchzehen - 2 TL Öl - 2 TL Kreuzkümmel - 1 TL Paprika edelsüss - 1.5 Liter Wasser - 250 ml Milch - 200 g Feta aus Kuhmilch - Salz - 2 Frühlingszwiebeln - 1 Avocado - 1 Bund Koriander


Zubereitung:

  1. Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken.
  2. Öl in einer Pfanne erhitzen. Knoblauch und Zwiebeln darin andünsten. Kreuzkümmel und Paprikapulver zugeben und für 2-3 Minuten dünsten. Kartoffeln hinzufügen, gut umrühren und weitere 5 Minuten dünsten. Mit Wasser ablöschen und 20 Minuten köcheln lassen bis die Kartoffeln weich sind.
  3. Pürieren, Milch dazugeben.
  4. Feta fein zerbröseln. Die Hälfte unter die Suppe rühren. Mit Salz abschmecken.
  5. Frühlingszwiebeln waschen und in feine Ringe schneiden. Avocado halbieren, Kern und Schale entfernen. Fruchtfleisch in Streifen schneiden. Koriander waschen, abtropfen und hacken.
  6. Suppe nochmals gut umrühren, auf 4 Teller verteilen. Vor dem Servieren mit Avocadoscheiben, dem restlichen Feta, Frühlingszwiebeln und Koriander ausgarnieren.

Trekken – nicht ohne meine Exped-Matte

Warm muss sie geben, leicht und klein sollte sie sein – die Schlafmatte. Wer tagsüber bergauf und runter kraxelt, sollte sich nachts erholen und bequem betten können. Dafür bietet Exped, je nach Einsatz, ein breites Matten-Programm.

Foto: Renate Kogler & Franz Marx

Zum Beispiel die SYNMAT UL WINTER: dank der Mikrofaser-Füllung isoliert sie bis -20 °C (R-Wert 5.2), ist üppige 9 cm dick, trotzdem ultraleicht und kompakt. Mit dem beigelegten Schnozzel Pumpbag ist die Matte im Nu aufgeblasen, ohne dass feuchte Atemluft die Isolation beeinträchtigen kann. Zugleich dient dieser als ultraleichter, wasserdichter Kompressions-Packsack.

mehr Infos zur Matte

Fernsicht

Einmal monatlich in Ihrem Posteingang.




Mit Bergführern unterwegs – in der Schweiz und weltweit


Unsere erfahrenen Bergführer begleiten Sie sicher in die Berge – in der Schweiz und weltweit.Entdecken Sie mit uns neue Länder und Kulturen auf unseren Skitouren- und Trekkingreisen.Gerne beraten wir Sie persönlich und helfen Ihnen, Ihre Wunschtour zu finden.