Hightech aus dem Kandertal. Auch Berg+Tal vertraut seit Jahrzehnten auf die Skitourenbindungen der Firma Fritschi. Im Gespräch mit dem Entwickler Theo Eggimann erfahren Sie mehr über den Zusammenhang zwischen reparierten Haushaltgeräten und CAD-Design. Wo Sie diese Bindungen testen können, lesen Sie in unserem Tourentipp nach.
Ja, es gibt sie noch in der Schweiz. Kleine Firmen, lokal verankert und global erfolgreich tätig. «Fritschi Swiss Bindungs» produziert ihre Produktepalette zu nahezu 100% in der Schweiz. Die mit 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hergestellten Bindungen werden zu 85% weltweit exportiert. Ein bestechendes Konzept, gerade in der heutigen Zeit, in der Lieferketten und Transportwege Unternehmen vor immer grössere Herausforderungen stellen.
Weisse Bergspitzen, Hintergrundinfos zu Skitourenbindungen, ein grosses Angebot an Berg+Tal-Wintertouren - die Vorfreude auf die Skitourensaison steigt und gerne laden wir Sie ein, mit uns in die Fritschi-Welt einzutauchen. Viel Spass bei der Lektüre! |
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SWISS MADE aus dem Berner Oberland
Dem Produkteentwickler Theo Eggimann über die Schulter geschaut |
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Theo Eggimann arbeitet seit vielen Jahren bei der Firma Fritschi in Reichenbach. Er ist einer der wichtigsten Akteure hinter den innovativen Produkten von Fritschi. Wie seine Arbeit als Entwickler aussieht und wie er zu seiner Leidenschaft kam, berichtet er im Gespräch mit Fernsicht-Redaktor Jürg Haltmeier.
Theo, hast du als Kind gerne deine Spielzeuge auseinandergenommen?Ja, da ist was dran. Angefangen hat das damals mit den Musikkassetten, deren Bänder sich ja öfters in den Abspielgeräten verhedderten. Ich demontierte die Gehäuse und brachte die Geräte wieder in Ordnung. Da kamen dann defekte Haushaltgeräte und später auch Fahrräder hinzu, die ich als Jugendlicher mit Leidenschaft reparierte. Auch setzte ich ganze Fahrräder aus Einzelteilen zusammen.
Wie ist dein beruflicher Werdegang verlaufen?Nach meiner Schulzeit liess ich mich zum Werkzeugbauer ausbilden. Schon damals interessierte ich mich für CAD-Design am Bildschirm. |
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Anschliessend an meine Lehrzeit folgte eine berufsbegleitende Ausbildung in Richtung Ingenieurwesen und Produktedesign. Alles in allem eine stetige Weiterentwicklung meiner jugendlichen Leidenschaft für Technik.
Was fasziniert dich an deinem Job bei Fritschi Swiss Bindings besonders?Bei meiner Tätigkeit kann ich meine Fähigkeiten vollkommen einbringen und mich mit Leidenschaft der Produkteentwicklung widmen. Besonders fasziniert mich auch, einen Teil zu einem schönen Skitourenerlebnis beizutragen. Auch ich bin regelmässig auf Tour und weiss, die Vorteile einer Top-Bindung zu schätzen. |
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Firmenportrait «FRITSCHI Swiss Bindings»: SWISS MADE von der Idee bis zum Produkt
In Reichenbach im Berner Oberland entwickelt und produziert ein Team von 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit grossem Engagement Skitourenbindungen höchster Funktionalität und Qualität. Die Hightech Produkte werden weltweit über ein eigenes Vertriebs- und Service-Netzwerk vertrieben. Die Wertschöpfung erfolgt fast zu 100% in der Schweiz, während 85% der Produktion exportiert wird. Die 1960 von Albert Fritschi als Atelier für Apparate- und Prototypenbau gegründete Unternehmung hat sich Ende der 70er Jahre unter der Führung der Gebrüder Andreas und Christian Fritschi auf den Skibindungsbau konzentriert und ist seit 2009 im Zuge einer Nachfolgeregelung Mitglied der Nordeck Gruppe. |
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Weshalb produziert die Firma Fritschi die Skitourenbindungen noch in der Schweiz?
Wir sind auf unsere hohe Wertschöpfung in der Schweiz sehr stolz. «Swiss Made» bringt uns viele Vorteile. So die kurzen Kommunikations- und Transportwege. Ebenfalls wichtig sind für uns zeitlich überschaubare Produktionsprozesse, um auch kurzfristig auf alle Herausforderungen reagieren zu können. Ja, es ist möglich, ein qualitativ hochstehendes technisches Produkt in der Schweiz zu produzieren.
Aus wie vielen Teilen besteht die Bindung XENIC und wie viele davon werden in der Schweiz produziert?Die Rohmaterialen beschaffen wir hauptsächlich innerhalb Europas. Das Bindungsmodell XENIC besteht aus insgesamt 61 Teilen. Davon sind 48 verschiedene Komponente, von denen wir uns gerade mal vier bis fünf Elemente im Ausland beschaffen.
Wow, das hätte ich mir nie gedacht. Welches ist aus deiner Sicht die Schlüsselkomponente einer Pin-Bindung?
Grundsätzlich ist jedes Teil wichtig, da eine Tourenbindung ja als Ganzes funktionieren muss. Mein Lieblingsteil ist der Pin-Hebel, das aus hochfestem Aluminium geschmiedete Element, das den Pin trägt. Ein betreffend Design, Funktion, Material und Herstellung komplexes Bauteil. Auch dieses wird in der Schweiz hergestellt. |
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Nun habt ihr mit der XENIC 7 ein zusätzliches Modell in Ergänzung zur XENIC 10 auf den Markt gebracht. Was ist eure Überlegung dazu?
Es war schon lange unser Wunsch, eine Bindungsvariante für den Bereich zwischen 30 und 70 Kilogramm Körpergewicht zu lancieren. Vermehrte Anfragen aus dem Fachhandel und der Tourengemeinde gaben uns die Sicherheit, die XENIC 7 zu lancieren. Damit haben wir nun ein super Produkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit niedrigem Körpergewicht. |
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Das neue Modell XENIC 7 für Personen mit 30kg bis 70kg Körpergewicht |
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Wie lange dauert es von der Idee bis zum Produkt im Laden? Kannst du uns den Innovationszyklus erläutern?
Für die eben erwähnte XENIC 7 gelangten wir innerhalb eines Jahres zur Produktionsreife. Dies so schnell, da mit der XENIC 10 die Vorlage bestand. Für letztere hingegen investierten wir von der Idee zur Serienreife rund drei Jahre.
Wie genau läuft nun der ganze Entwicklungsprozess ab?
Die technischen Konzepte und Detailkonstruktionen erfolgen auf einem CAD-Programm am Bildschirm. Kunststoffteile für Prototypen stellen wir selbst auf einem 3D-Drucker her. Metallteile lassen wir bei spezialisierten Firmen herstellen, die ein Flüssigmetall-Druckverfahren anwenden. In unserem Testlabor prüfen wir die Werkstoffe auf die notwendigen Eigenschaften bei grosser Kälte. Die Prototypen testen wir selbst am Berg. Das Design, ein ebenfalls wichtiger Bestandteil einer Entwicklung folgt bei uns immer den Anforderungen des Produktes. Im Idealfall eine Symbiose aus Funktion, Form und Ästhetik.
In welche Richtung werden sich die Tourenbindungen entwickeln? Ist ein weiterer Innovationsschub wie damals von der Rahmen- zur Pinbindung noch möglich?
Im Augenblick wird viel an Detaillösungen gearbeitet. Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit in der Auslösung, zwei besonders wichtige Themenkreise. Aus meiner Sicht ist der Faktor Gewicht ausgereizt und nur noch im Wettkampfbereich relevant. Die Firma «Fritschi Swiss Bindungs» hat immer wieder wichtige Innovationen im Bereich der Tourenbindungen etablieren können. In unserem Entwicklungsteam und somit auch bei mir persönlich drehen sich die Gedanken um weitere Innovationen. Wir werden sehen, was sich in den kommenden Jahren bewegt.
Ich bedanke mich herzlich, lieber Theo für dieses spannende Gespräch und wünsche dir weiterhin grossartige Einfälle für neue Produkte aus Reichenbach im Kandertal. |
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Mit der Familie auf Skitour? Für viele eine echte Alternative zum Rummel auf der Skipiste und mit der XENIC 7 von Fritschi auch für die Kids ein Vergnügen. |
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Skitouren-Ausbildung im Komfortmodus
Schnupperweekend und Ausbildungswoche Skitouren in Bivio
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Ob kurz und intensiv über das Wochenende oder vertieft in fünf Tagen. Die Berge rund um Bivio stehen für erlebnisreiche Ausbildungstouren und alpines Tourenambiente. Mit gediegener Hotelunterkunft, schneesicher und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Inklusive der Tourenausrüstung mit den Bindungen unseres Ausrüstungspartners FRITSCHI.
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